Liebe Freunde,
wenn ich die Internationale Vision erkläre, weise ich oft darauf hin, dass ich diese Vision nicht in einem Traum empfangen habe, und auch nicht durch eine übernatürliche Erscheinung. Sie entstand dadurch, dass ein Offizier mich fragte, was ich sehe, wenn ich mir die Umsetzung unserer Missionsschwerpunkte vorstelle. Ich antwortete, dass ich das sehe, was ich schon immer gesehen habe: eine Armee in Bewegung. Dieses Bild zu erfassen ist natürlich nicht besonders schwierig. Niemand von uns bildet sich ein, dass irgendeine Armee ihren Auftrag erfüllt, indem sie in der Kaserne bleibt oder in perfekter Formation auf dem Paradeplatz marschiert. Ob im Auftrag der Friedenssicherung, im Kampfeinsatz oder bei der Katastrophenhilfe – immer zeichnet sich eine Armee durch Strategie und Aktion aus.
Seit meinem letzten Brief im Dezember habe ich unsere Armee in Bewegung in den Territorien Indien-West, Indien-Zentral, Japan und Sri Lanka sowie bei unserer neuen Arbeit in Nepal gesehen. Auch bei der Verabschiedung der Kommandeure Barry und Sue Swanson (Stabschef und Internationale Präsidentin der Frauenorganisationen) und der Begrüßung ihrer Nachfolger, der Kommandeure André und Silvia Cox, sowie den Versetzungen zahlreicher Leiter weltweit war die Heilsarmee im wörtlichen Sinne in Bewegung. Ich hoffe, Sie haben all diese Besuche und besonderen Anlässe über unsere internationalen Pressemeldungen (www.salvationarmy.org/ihq/news) verfolgt.
Fragen Sie sich manchmal, was Gott sieht, wenn er uns beobachtet? Sicher blickt er mit offenen Augen auf die großartigen Dinge, die durch das engagierte, mitfühlende Handeln von Salutisten geschehen. Er sieht die Menschenmengen in Indien, die sich zum Gottesdienst versammeln und spontan und ehrfurchtsvoll an der Bußbank niederknien. Er sieht die treuen Salutisten in Japan, die sich in zahlreichen Sozialeinrichtungen der Nöte ihrer Mitmenschen annehmen. Ich glaube sogar, er lächelt, wenn er drei Elefanten bei einem Marsch der Heilsarmee in Sri Lanka sieht, die auf ihrer Stirn das Logo „Eine Armee, eine Mission, eine Botschaft“ tragen. Doch, was noch wichtiger ist, er lächelt, wenn er sieht, wie diese Vision in der wunderbaren Arbeit der Heilsarmee unter elternlosen Kindern und Jugendlichen umgesetzt wird. Er schaute dem Offiziersehepaar und seinen zwei Töchtern auf den Straßen von Kathmandu, Nepal, zu, als sie mutig mit der Heilsarmeeflagge und ihren Tamburinen einen Gottesdienst am frühen Ostermorgen feierten. Und wenn wir uns treffen, um Leiter zu ehren, die bereit sind, für ihn auf die andere Seite der Welt zu ziehen und anspruchsvolle Aufgaben zu übernehmen, ist er auch da, sieht und hört uns zu.
Der Herr sieht nicht nur, was geschieht, er sieht auch, was vor uns liegt, welchen Weg wir als seine Armee wählen sollten. Ein Bibelvers, der vielen von uns wichtig ist, lautet: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten“ (Psalm 32,8). Ja, wir können Strategien und Visionen entwickeln und sogar Fortschritte machen, aber in Wirklichkeit kennt keiner von uns die Zukunft, keiner weiß, was vor uns liegt. Alles Planen der Welt kann keine effektive Mission und keinen fruchtbaren Dienst garantieren. Doch der Eine, der sieht, weiß. Es mag wie ein cleverer Slogan oder sogar paradox klingen, aber eine Armee in Bewegung muss eine Armee auf den Knien sein. Die Vision kann nur verwirklicht werden, wenn Gott uns führt und wir uns seiner Führung anvertrauen.
Das trifft auf die Heilsarmee zu, aber es trifft auch auf Sie und auf mich zu. Persönliche Pläne oder Träume und auch die besten Absichten gehören immer noch in eine unsichere Zukunft. Doch auch wenn die Zukunft für uns unsicher ist, für ihn ist sie es nicht. Der Eine, der Ihr Leben und mein Leben heute sieht, ist der Eine, der uns mit Freuden eine Zukunft und eine Hoffnung gibt (Jeremia 29,11).
Unser Vorwärtsgehen muss daher weder unbedacht noch zögerlich sein. Lassen Sie uns Gott beim Wort nehmen, wenn er sagt: „Ich will dich mit meinen Augen leiten.“
Mit herzlichen Grüßen,
Linda Bond
Generalin
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